
Thomas Meyer
„Als eine der größten landesweiten Bürgerinitiativen in Sachsen liegt uns die Zukunft unseres schönen Freistaates und die unserer Kinder und Enkel am Herzen. Der Schlüssel zum Erfolg ist eine ausgewogene Einnahmen- und Ausgabenpolitik im Land. Machen wir uns gemeinsam dafür stark.“Schleudersachse 2019
Liebe Steuerzahlerinnen und Steuerzahler,
Ihre Meinung war gefragt, die Würfel sind gefallen.
Der "Schleudersachse" 2019 als Negativpreis des Bundes der Steuerzahler Sachsen e. V. wurde per Online-Abstimmung ermittelt. In diesem Jahr lag der Focus auf besonders merkwürdigen Verschwendungsfällen.
Der "Schleudersachse" 2019 geht an den Freistaat Sachsen. Innen- und Finanzministerium haben mit dem Geisterdorf in Dresden alles dafür getan, dass der Freistaat erstmals und unmittelbar den Negativpreis in Empfang nehmen darf. Dabei hat er sich bei den "Bewerbungskosten" ordentlich ins Zeug gelegt. Mindestens 7,8 Mio. Euro war ihm die "Ehre" wert.
56,7% der Abstimmungsteilnehmer haben den Freistaat Sachsen auf Platz 1 gewählt. 16% der Stimmen entfielen auf die "So-da" Brücke im Hüttertal, gefolgt von den "Skywalkern" in Bad Schandau auf Platz drei mit 11,6%. Für die "(Steg)reifkomödie" in Meißen und damit für den "undankbaren" vierten Platz votierten 9,8%. Die halbe Brücke in Marienberg OT Kühnhaide brachte es auf immerhin 5,9%.
Wer möchte kann sich die Filmbeiträge mit Hintergrundinformationen zu den fünf Kandidaten ansehen.
1. Die „So-da“ Brücke im Hüttertal ...

Das Landschaftsschutzgebiet Hüttertal bei Radeberg ist im Bereich der Hüttermühle um eine
Attraktion reicher: Eine Brücke über die Röder .... und eine daneben. So wollte es der
Denkmalschutz! Und nun steht letztere einfach so da – eben eine So-da-Brücke für
geschätzte 200.000 EUR ....
2. Wenn Bäume in den Himmel wachsen ...

Eine Kurstadt muss ihren Gästen etwas bieten. Eine 2,5 Mio teure Kurpromenade reicht da
nicht aus. In Bad Schandau (OT Ostrau) muss es schon etwas ganz Besonderes sein. Ein
begehbarer, geschwungener Steg (Skywalk), der ins Elbtal ragt (geschätzte Kosten: über
200.000 EUR). Leider haben die Bauherren das schnelle Wachstum der Bäume übersehen.
Doch sehen Sie selbst!
3. Das kommt raus, wenn man halbe Sachen macht...

Nach einem Hochwasserschaden wurde eine Brücke in Marienberg (OT Kühnhaide) über
den Grenzbach zu Tschechien nur halbseitig auf deutscher Seite saniert, weil der
tschechische Nachbar eine finanzielle Beteiligung ablehnte.
Geschätzte Kosten: 100.000 EUR
4. Ein Geisterdorf zieht um ...

Wenn jemand etwas nicht versteht, so sind das für ihn „böhmische Dörfer“- also unerklärlich,
unverständlich und seltsam. Das gilt auch für künstliche Geisterdörfer, wie ein Containerdorf
in Dresden. 2016 fertiggestellt, vom Freistaat gemietet und nach drei Jahren Leerstand
gekauft und abgebaut, um andernorts vermeintlichen Raumbedarf zu decken.
Kosten der falschen Bedarfsprognose: 7,8 Mio EUR
5. Eine Meißner „(Steg)reifkomödie“ ...

Wenn Gesandte früher dem Volk eine Botschaft überbrachten, taten sie dies hoch zu Ross
„aus dem Stegreif“ (Steigbügel).
Heutzutage kommt die Botschaft übers Fernsehen oder das Internet.
So kann man z. B. live miterleben, wie der "Meißner Amtsschimmel" versucht
verantwortungsbewussten Bürgern, die sich gegen eine Geldverschleuderung von 1,4 Mio
EUR wehren, einen "Maulkorb" zu verpassen.
Ein 95 Meter langer „Steg“ (Fußweg) oberhalb des Flusslaufes der Triebisch im
innerstädtischen Bereich soll mit Fördermitteln komplett erneuert werden.
Kosten: über 14.000 EUR pro laufendem Meter Steg.
Bis jetzt ist einiges schiefgelaufen ...